Städtetrip Thessaloniki: 48 Stunden zwischen Meer, Geschichte & Genuss

Thessaloniki ist eine Stadt, die man nicht einfach besucht – man lässt sich auf sie ein. Zwischen Hafenpromenade und Altstadt, byzantinischen Mosaiken und lebendigen Märkten entfaltet sich ein Lebensgefühl, das entschleunigt und gleichzeitig inspiriert. Die Stadt lebt in einem ruhigen Rhythmus – Zeit wird hier nicht in Aufgaben gemessen, sondern in Momenten der Ruhe. Thessaloniki zeigt sich, wie sie ist: leicht chaotisch, lebensfroh, authentisch – und offen für alle, die sich auf ihren Takt einlassen. In diesem Beitrag nehmen wir Sie mit auf 48 genussvolle Stunden in einer Stadt, die leise begeistert.

Foto: Wunderschöne Stadt Thessaloniki bei Sonnenuntergang.

Tag 1 – Kaffee, Küste, kleine Entdeckungen

Der perfekte Start in zwei entschleunigte Tage in Thessaloniki beginnt mit einem Kaffee im Shed Specialty Coffee – einem kleinen, minimalistischen Café mit viel Liebe zum Detail und exzellentem Espresso. Hier, in einer ruhigen Seitenstrasse nahe des Stadtzentrums, trifft modernes Design auf echte Kaffeekultur. Wer sich draussen auf einen der schlichten Holzhocker setzt, spürt schnell den Pulsschlag dieser Stadt: unaufgeregt, urban, freundlich.

Nach dem ersten Koffeinschub geht es weiter Richtung Uferpromenade – die „Nea Paralia“ ist Thessalonikis Visitenkarte und Rückzugsort zugleich. Spaziergänger:innen, Jogger:innen, Musikstudent:innen mit ihren Geigen, Menschen mit Hunden, Familien, Paare – hier pulsiert das Leben, und das Meer ist stets zum Greifen nah. Wer Zeit hat, bleibt auf einer der modernen Holzplattformen direkt über dem Wasser sitzen und lässt den Blick schweifen. Nur wenige Schritte entfernt liegt das Wahrzeichen der Stadt: der Weisse Turm. Wer die Stufen bis ganz nach oben steigt, wird mit einem Panoramablick über die Bucht und die roten Dächer der Stadt belohnt. Das integrierte Museum bietet zudem eine gute Einführung in die wechselvolle Geschichte Thessalonikis – von den Römern über Byzanz bis in die Gegenwart.

Zur Mittagszeit lohnt sich ein kleiner Abstecher aus dem Zentrum – zum Beispiel mit dem Bus Nr.12, der in rund 20 Minuten zur Kritamos Meze-Bar führt. Dieses versteckte Lokal liegt etwas ausserhalb der touristischen Pfade und ist bei Einheimischen äusserst beliebt. Die Küche ist authentisch, die Zutaten frisch, die Atmosphäre herzlich. Wer lieber im Zentrum bleiben möchte, dem empfehlen wir das Maitr & Margarita – ein charmantes, detailverliebtes Lokal mit kreativer griechischer Küche, eleganter Einrichtung und einer kleinen, feinen Weinkarte. 

 

 

Foto: Der Weisse Turm Thessalonikis, ikonisches Wahrzeichen an der lebhaften Nea Paralia.

Am Nachmittag lohnt sich ein Abstecher ins Museum für Byzantinische Kultur – eines der modernsten Museen des Landes, das mit klarer Gestaltung und beeindruckenden Exponaten durch über 1'000 Jahre byzantinische Geschichte führt. 

Kunstliebhaber:innen sollten einen Abstecher ins Museum of Contemporary Art oder ins benachbarte Experimental Center for the Arts machen – beide Teil des MOMus-Museumsverbunds. Die Ausstellungen wechseln regelmässig und zeigen zeitgenössische Kunst aus Griechenland und der ganzen Welt – mal politisch, mal poetisch, oft überraschend. Die Räume sind grosszügig, modern und bewusst zurückhaltend gestaltet – ideal, um sich ganz auf das Erlebte einzulassen.

Der Abend gehört der Nea Paralia bei Sonnenuntergang – ob mit einem Eis in der Hand oder einfach auf einem der Holzdecks mit Blick aufs Wasser. Danach geht es zum Dinner ins Ladadika-Viertel, wo sich Geschichte, Atmosphäre und Genuss auf schönste Weise verbinden.

Unsere Empfehlung: das Restaurant Charoupi, das kretische Küche auf moderne, kreative Weise interpretiert. In stilvollem Ambiente werden hier traditionelle Rezepte mit hochwertigen Zutaten neu gedacht – herzhaft, aromatisch, überraschend. Perfekt, um den ersten Tag in Thessaloniki genussvoll und in entspannter Stimmung ausklingen zu lassen.

Foto: Der Eingang des MOMus Contemporary Museums.

Tag 2 – Zwischen Mosaiken, Mauern und Meerblick

Der zweite Tag beginnt – wie könnte es anders sein – mit einem guten Kaffee. Und dafür gibt es kaum einen besseren Ort als das stylishe Naked Specialty Coffee, das für seine exzellenten Espressobohnen, minimalistisches Design und ruhige Atmosphäre bekannt ist. Bevor es weitergeht, sollte man sich unbedingt eine süsse Spezialität gönnen: ein Stück Tsoureki mit weisser Schokolade bei Terkenlis. Diese traditionsreiche Bäckerei direkt am Aristoteles-Platz ist eine Institution – und das Tsoureki, ein weiches, duftendes Hefegebäck mit feiner Kruste und verführerischer Füllung, gehört zu den besten der Stadt. Eine kleine Sünde, die man nicht bereuen wird.

Gestärkt geht es weiter zur Rotunde, einem der ältesten erhaltenen Bauwerke der Stadt. Ursprünglich als Mausoleum für Kaiser Galerius geplant, diente sie im Laufe der Jahrhunderte als Kirche, Moschee und heute als Museum. Gleich daneben steht der Galeriusbogen, ein römischer Triumphbogen aus dem 4. Jahrhundert – mitten im heutigen Stadtbild, eingerahmt von Cafés, Geschäften und Uni-Gebäuden.

Ein kurzer Spaziergang führt zu zwei bedeutenden byzantinischen Kirchen: Agios Dimitrios, die dem Schutzheiligen der Stadt gewidmet ist, mit einer stimmungsvollen Krypta unter dem Altarraum, und Hagia Sophia, deren Architektur und Mosaike vom berühmten Vorbild in Konstantinopel inspiriert wurden. Beide sind UNESCO-Welterbe.

Am späten Vormittag lohnt sich der Aufstieg in die Ano Poli, die Oberstadt. Ob zu Fuss, per Taxi oder Autobus – die Mühe wird belohnt: Mit engen, verwinkelten Gassen, traditionellen Häusern, bunten Fassaden und einer ganz anderen Atmosphäre. Hier scheint die Zeit langsamer zu fliessen. Katzen dösen in der Sonne, Jasmin duftet aus den Gärten, und von den Stadtmauern bietet sich ein weiter Blick über die Dächer bis zum Meer. Zum Mittagessen laden hier oben mehrere einfache, aber hervorragende Tavernen zum Verweilen ein – mit Klassikern wie Zucchiniblüten, gegrilltem Oktopus oder Spinatpita, serviert auf kleinen Terrassen mit Aussicht. Wer noch Platz hat, bestellt ein Stück süsses Bougatsa mit Vanillecreme und Zimt.

Foto: Die Rotunde des Galerius, auch bekannt als Agios Georgios.

Foto: Der Bogen des Galerius, auch bekannt als Kamara, erhebt sich stolz an der Egnatia-Strasse im Herzen Thessalonikis.

Foto: Die Kirche des Agios Dimitrios, ein spirituelles Herz Thessalonikis.

Foto: Die Hagia Sophia, ein byzantinisches Meisterwerk Thessalonikis.

Am Nachmittag empfiehlt sich ein Besuch der neuen Metro Thessalonikis – nicht unbedingt wegen der Strecke, sondern wegen der Stationen selbst. Besonders am Venizelou-Bahnhof wurden bei den Bauarbeiten bedeutende archäologische Funde freigelegt: römische Strassen, Mosaike, Säulen. Noch während man auf den nächsten Zug wartet, wandelt man durch ein unterirdisches Museum – ein beeindruckender Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Ganz in der Nähe liegt auch der Kapani-Markt – der älteste öffentliche Markt Thessalonikis und bis heute einer der lebendigsten Orte der Stadt. Kapani ist ein Fest für die Sinne: Düfte von exotischen Gewürzen, frischem Fisch und in Olivenöl angebratenem Knoblauch liegen in der Luft – typisch mediterran und verheissungsvoll für Feinschmecker. Zwischen Obstständen, Gewürzsäcken und kleinen Tavernen zeigt sich Thessaloniki von seiner ursprünglichsten Seite.

Zum Abendessen lohnt es sich, den Tag kulinarisch besonders ausklingen zu lassen. Zwei Adressen möchten wir Ihnen besonders ans Herz legen:

Das Ergon Agora East liegt etwas ausserhalb, in der Nähe des Flughafens – ein modernes Gastro-Konzept mit offener Küche, stilvoller Bar, Open-Air-Kino und traumhaftem Blick aufs Meer. Wir haben diesen besonderen Ort bereits in unserem Blogbeitrag Ein kulinarischer Reiseführer: Entdecken Sie die griechische Küche vorgestellt – aber er ist so gut, dass er hier nochmals erwähnt werden muss. Perfekt, um vom späten Mittag bis in den Abend zu bleiben. Wer lieber in der Stadt bleibt, ist im Mourga bestens aufgehoben – klein, unaufgeregt, mit saisonaler Küche auf hohem Niveau und feinem Gespür für Zutaten.

 

Foto: Im Aussenbereich der Metro-Station können Besucher:innen antike Ruinen bestaunen.

Kleine Fluchten: Ausflüge rund um Thessaloniki

Wer nach zwei Tagen Stadtluft noch nicht genug hat oder den Aufenthalt verlängert, findet rund um Thessaloniki lohnende Ziele für einen halben oder ganzen Tag. Zwischen Natur, Wasser und Weite gibt es einiges zu entdecken:

  • Lake Kerkini: Etwa 90 Minuten nördlich von Thessaloniki liegt einer der faszinierendsten Seen Griechenlands. Hier kreisen Pelikane über dem Wasser, Wasserbüffel grasen am Ufer, und die Stimmung ist fast schon mystisch – besonders im Morgendunst oder zum Sonnenuntergang. Perfekt für Naturfreund:innen und Fotograf:innen.
  • Axios-DeltaNur eine halbe Stunde ausserhalb der Stadt erstreckt sich das Flussdelta des Axios – ein stilles, geschütztes Naturparadies mit einer reichen Vogelwelt. Wer Ruhe sucht, kann hier durch Marschlandschaften spazieren, kleine Fischerhütten entdecken oder einfach dem Wind lauschen.
  • Bootsfahrt im Hafen: Wer das Meer nicht nur sehen, sondern auch spüren möchte, kann direkt an der Promenade (hinter dem Weißen Turm) auf eines der kleinen Segelboote steigen. Die 30-minütigen Rundfahrten starten den ganzen Tag über – oft mit Bar an Bord und entspanntem Blick auf die Stadt vom Wasser aus. Touristisches Erlebnis, ja – aber charmant. Alternativ gibt es Dinner Cruises mit Abendessen an Bord oder Halb- und Ganztagestouren zur Shipwreck Bay – perfekt für alle, die länger auf dem Wasser bleiben möchten.

  • Epanomi BeachKlares Wasser, feiner Sand, flach abfallend – und das alles nur rund 40 Minuten von der Stadt entfernt. Epanomi ist ideal für einen unkomplizierten Badetag, besonders unter der Woche, wenn es ruhiger ist. Wer mag, bringt ein Picknick mit – oder kehrt in einer der Strandtavernen ein.
  • Perea BeachGanz in der Nähe des Flughafens liegt dieser belebte Strand mit Strandbars, Restaurants und einem weiten Blick über den Golf bis zur Stadt. Kein Geheimtipp, aber charmant – und mit einem Sprung ins Wasser oder einem Sundowner auf der Strandpromenade lässt sich der Tag wunderbar verlängern.

Tipp: Die Strände rund um Thessaloniki können es nicht ganz mit den Traumbuchten Chalkidikís aufnehmen – aber für spontane Sonnenstunden und Meeresluft sind sie mehr als willkommen.

Foto: Am Kerkini-See grasen Pferde und Kühe, während Vögel das Ufer beleben.

Foto: Sonnenuntergang im Axios-Delta bei Thessaloniki – still, weit und stimmungsvoll.

Foto: Bootsfahrt im Hafen von Thessaloniki – mit Blick auf die Stadt und einem Drink in der Hand übers Meer gleiten.

Foto: Das Schiffswrack von Epanomi – geheimnisvoll im seichten Meer vor der Küste versunken.

Tipps für Ihren Städtetrip nach Thessaloniki

  • Wetter: Thessaloniki verwöhnt mit mediterranem Klima: heisse, trockene Sommer und milde Winter mit gelegentlichen Regenschauern. In den Hochsommermonaten Juli und August klettert das Thermometer oft über 30 °C – perfekt für Strandtage, aber weniger ideal für intensive Stadttouren.
  • Beste Reisezeit: Frühling (April–Juni) und Herbst (September–Oktober) sind ideal – angenehm warm, weniger überlaufen und perfekt für Stadtspaziergänge.
  • Anreise: Der Flughafen liegt nur ca. 30 Minuten vom Zentrum entfernt. Mit dem Autibus oder Taxi gelangen Sie unkompliziert in die Stadt.
  • Fortbewegung: Die meisten Orte sind gut zu Fuss erreichbar. Für weitere Wege stehen Autibusse, Taxis oder die neue Metro zur Verfügung.
  • Fahrrad mieten: Entlang der Uferpromenade lässt es sich wunderbar radeln – zahlreiche Verleihe bieten Citybikes oder E-Bikes stunden- oder tageweise an.
  • Essenszeiten: In Thessaloniki wird spät gegessen – Abendessen beginnt oft erst gegen 20 Uhr. Davor: Meze und Aperitif!
  • Trinkgeld: 5–10 % sind üblich, oft reicht es, etwas aufzurunden.
  • Unsere Hotelempfehlungen: Ob stilvoll, urban oder mit Blick aufs Meer – in Thessaloniki gibt es für jeden Geschmack das passende Hotel:

 

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Fazit: Thessaloniki – die Stadt, die leise begeistert

Thessaloniki braucht keine grosse Bühne, um zu wirken. Sie gewinnt mit Atmosphäre, Herzlichkeit und Genuss. In nur zwei Tagen spürt man hier Geschichte, Meerluft, Gelassenheit – und das echte Leben. Wer sich auf den ruhigen Takt dieser Stadt einlässt, reist nicht nur durch Orte, sondern durch Gefühle. Und geht mit dem Wunsch, eines Tages zurückzukehren.